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Frauen in Führung – Teil 4: The Glass Ceiling

Last updated on 2024-03-05

Eine der strukturellen Hindernisse, die Frauen in Unternehmen blockieren, ist „The Glass Ceiling“ oder „Die Gläserne Decke“. Der Begriff „Die Gläserne Decke“, „The Glass Ceiling“, stammt aus dem Jahr 1987 und war damals von der US-Amerikanischen Beraterin, Marylin Loden, geprägt.  

Die Glass Ceiling ist eine unsichtbare Barriere – wie eine gläserne Decke eines Raumes. Diese Barriere hindert Frauen daran, im Beruf aufzusteigen – sie stoßen gegen die Decke. Aufsteigen bedeutet mehr Geld verdienen, in eine höhere Position kommen, mehr Verantwortung übernehmen, angemessene Anerkennung bekommen usw. Zusammen mit der „Kaputten Sprosse“ in der Karriereleiter (siehe Teil 3 dieser Serie) ist die Glass Ceiling eine effektive Barriere.  

Die Decke besteht aus Vorurteilen, Glaubenssätzen, Wertvorstellungen, Ansichten usw. Zusammen bilden diese Dinge die Grundeinstellung oder Haltung eines Menschen. Wenn ein Mensch die Haltung hat, dass Frauen grundsätzlich weniger leistungsstark sind als Männer, wird dieser Mensch vermutlich eine Frau an ihrer beruflichen Entwicklung nicht fördern und schlimmstenfalls sogar aktiv behindern.

Männer kontrollieren die Machtpositionen in der Arbeitswelt. Frauen besetzen ca. 30% der Führungspositionen in Deutschland (siehe Teil1 dieser Serie). Der Anteil an weiblichen Vorstandsmitgliedern ist in den letzten Jahren gestiegen. Im Jahr 2022 lag der Frauenanteil in den Vorständen der 200 größten Unternehmen bei 15,6%. Im Jahr 2006 lag der Anteil bei 7,2% (Quelle: statista.com).

Quelle: Allbreit-Stiftung.de

Die Existenz der gläsernen Decke lässt sich durch ihre Wirkung beweisen. Hier sind einige Beispiele für die Wirkung der gläsernen Decke, die aus den Entscheidungen der männerdominierten Führung resultieren:

  • Frauen sind von den Entscheidungsprozessen ausgeschlossen
  • Männer werden bevorzugt, weil sie „Hauptverdiener“ sind
  • Frauen verdienen weniger als Männer
  • Weibliche Vorbilder fehlen
  • Familienfreundliche Arbeitsbedingungen sind nicht überall vorhanden

The Economist (www.economist.com) hat vor Kurzem den „Glasdeckenindex“ der OECD-Länder 2022 veröffentlicht. Je höher das Ranking (niedrige Zahl) desto größer sind die Gleichbehandlungschancen für Frauen im Arbeitsleben. Schweden liegt auf Rang 1 – dort haben Frauen die besten Chancen im Berufsleben. Deutschland liegt auf Rang 22. Die USA liegt auf Rang 19, Frankreich auf Rang 6, die Türkei auf Rang 27.

In den nächsten Beiträgen analysieren wir weitere Strukturen und erläutern Möglichkeiten zum Abbau dieser Hindernisse.

Teil 5: The Glass Cliff

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