Last updated on 2024-04-17
In einer Besprechung, in der es um die Lösung eines Kundenproblems geht, wird eine Kollegin immer wieder von ihren Kollegen unterbrochen.
Sie wird also nicht gehört. Sie ist eine gut ausgebildete und erfahrene Kollegin, die in Besprechungen eher zurückhaltend ist. Heute jedoch liegt ihr das Thema aufgrund ihrer Erfahrung und ihres Wissens sehr am Herzen. Daher versucht sie, sich mit ihren Argumenten Gehör zu verschaffen. Ohne nennenswerten Erfolg. Schließlich gibt sie auf und schweigt, obwohl sie weiß, dass das Problem, so wie es ihre Kollegen vorschlagen, nicht gelöst werden kann. Das bestätigt sich dann auch.
Später zeigt sich: Dem Besprechungsteam ging, indem sie der Kollegin nicht zuhörten, die Möglichkeit verloren, das Problem nachhaltig zu lösen.
Am Ende ging dies zu Lasten des Kunden und damit des Unternehmens.
Warum passiert das in Unternehmen?
Immer noch werden in der Arbeitswelt Beiträge von Frauen weniger ernst genommen als die von Männern. Insbesondere in Besprechungen haben Frauen oft weniger Redezeit, indem sie weniger zu Wort kommen und/oder unterbrochen werden.
Was zu tun ist.
- Achtet darauf, dass jeder gehört wird. Messt den Beiträgen der Frauen die gleiche Bedeutung zu, wie denen, der männlichen Kollegen.
- Stoppt „Störer“, indem ihr darum bitten, dass ihr erst die Argumente von Frau X gern verstehen möchtet. „Ich würde gern den Rest hören, was Frau X zu sagen hat“ oder „Frau X hat einen wichtigen Punkt angesprochen. Ich würde gern auf diesen näher eingehen bevor wir weiterdiskutieren.“
- Haltet euch gegebenenfalls an eine Agenda und sorgt dafür, dass sich jeder gleichermaßen in die Diskussion einbringen kann.
Wie viel häufiger werden Frauen im Vergleich zu Männern in Gesprächen von Männern Unterbrochen?
Mehr als doppelt so häufig!